Ernährungssouveränität ist das Recht der Völker auf gesunde und kulturell angepasste Nahrung, nachhaltig und unter Achtung der Umwelt hergestellt. […] Sie ist das Recht der Bevölkerung, ihre Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen. Ernährungssouveränität stellt die Menschen, die Lebensmittel erzeugen, verteilen und konsumieren, ins Zentrum der Nahrungsmittelsysteme, nicht die Interessen der Märkte und der transnationalen Konzerne.
(Deklaration des weltweiten Forums für Ernährungssouveränität, Mali, Februar 2007)

Nyéléni in Deutschland möchte eine Landwirtschaft wachsen sehen, die auf solidarischen Beziehungen basiert und somit soziales und regional verankertes Produzieren und Konsumieren ermöglicht. Wir wehren uns gegen die Fremdbestimmung von Seiten der Großkonzerne und plädieren für mehr Vielfalt auf unseren Tellern, für regional und kulturell adäquate Nahrung. Ökologischer Landbau ist hierbei wegweisend, muss jedoch auch stetig weitergedacht und radikalisiert werden, um die fortschreitende Ressourcenübernutzung einzudämmen und zugleich sozialen Ungleichheiten bzw. einem elitären Bio vorzubeugen. Land darf nicht zum Spekulationsgut werden, sondern soll Menschen zugänglich sein, die nachhaltig landwirtschaften möchten – damit von den Menschen für die Menschen kultiviert werden kann. Land, Wasser, Saatgut, Nahrungsmittel sollen nicht im Vordergrund als Waren verstanden und gehandelt werden, sondern als Rechte und Gemeingut aller Menschen.


Wir fordern, dass das Recht auf Nahrung wieder stärker ins Zentrum des öffentliche Diskurses gerät. Die Frage sollte lauten, was wie wo produziert wird, um nicht nur unsere eigene Ernährungssicherheit zu stärken sondern ebenfalls die anderer Regionen nicht zu verletzen. Der Nyeleni Prozess möchte sich deshalb das Wachsen einer lokal verankerten, stark vernetzen Bewegung für Ernährungssouveränität zum Ziel machen.

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