Nyéléni.de Infopost Juli 2020 als pdf zum download
Hallo liebe Ernährungssouveränitäts-Aktive und -Interessierte,
eine sozial-ökologische Transformation und eine Regionalisierung unseres Ernährungssystems ist dringend notwendig – das wird immer mehr Menschen deutlich, nicht zuletzt angesichts der Corona-Pandemie. Neue Formen des Austausches und des Protestes sind in letzter Zeit online etabliert worden, die ebenfalls zu einem Bewusstseins-Wandel beitragen. Aber auch „analoge“ Aktionsformen wie die Regio Challenge im September – oder ganz aktuell die Besetzung der Schlachtfabrik Tönnies – nehmen wieder Fahrt auf.
Das Umweltbewusstsein der Zivilgesellschaft trug sicherlich maßgeblich zur Verabschiedung der Biodiversitäts- und der „Farm to Fork“ – Strategie[1] der EU-Kommission im Mai 2020 bei, Prozesse die uns Hoffnung machen. Nun müssen diesen Bekundungen der EU-Kommission – wie der zu einer Pestizidreduktion um 50% – auch tatsächlich Taten folgen. Dabei ist die Gemeinsamen Argarpolitik der Europäischen Union (GAP), deren Reform kurz bevorsteht, von zentraler Bedeutung. Aus Ernährungssouveränitäts-Sicht müsste diese hin zu einer „Gemeinsamen Ernährungspolitik“ weiterentwickelt werden, und statt Zahlungen pro Hektar sollten Umwelt- und Arten- und Klimaschutz sowie kurze, resiliente Verarbeitungs- und Vermarktungssysteme gefördert werden[2]. Wenn wir uns als Bewegung für einen Wandel einsetzen wollen, ist nun die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im nächsten halben Jahr ein wichtiges Zeitfenster, durch die der Einfluss auf die EU-Politik nochmal steigt.
In diesem Newsletter finden sich wieder Veranstaltungen, Berichte und Positionen aus dem Ernährungssouveränitäts-Kontext. Wo seid ihr dabei? Meldet euch, wenn ihr Lust habt, euch zu engagieren und eure Perspektive und euern Kontext im Rahmen unserer Bewegung sichtbar zu machen. Wenn ihr auch etwas für den nächsten Newsletter einbringen wollt, könnt ihr bis zum 9. August 2020 gerne wieder Berichte, Termine und Ankündigungen an info@nyeleni.de schicken.
Viel Spaß beim Lesen und Vernetzen wünscht euch
Eure Nyko (Nyeleni.de Koordination)
Wie regional ist Dein persönliches Ernährungssystem? Nimmst du die Regio Challenge 2020 an? Wir sind gespannt!
Termine und Veranstaltungen
« Besetzung der Schlachtfabrik Tönnies. 3
« Webinar: Ernährung ist systemrelevant! Chancen zur Veränderung des Ernährungssystems nutzen! 3
« Aufstand mit Abstand – Dezentrale Aktionstage für Klimagerechtigkeit. 3
« Hessenweiter Aktionstag zum Thema Bodenschutz. 4
« KONGRESS : Zukunft für alle. 4
« Sommerschule 2020: Future of Food – Zukunftsfähige Ernährungssysteme. 4
« SAVE THE DATE: Tagung UN-Kleinbäuer*innen-Rechte global und lokal 4
« Europäische Aktionstage „Good Food Good Farming”. 5
« Wintertagung Junge AbL und AbL-Bundesversammlung 2020. 6
« Kongress-Festival ‹Soziale Zukunft 2021›. 6
Berichte, Aufrufe und weitere Infos
« YOUR LAND, MY LAND, OUR LAND: Nyéléni ECA veröffentlicht Handbuch zum Thema “Zugang zu Land” 7
« Neuer internationaler Nyéléni Newsletters zum Thema „Landraub und Land-Gerechtigkeit“ 7
« Europaweite Kampagne zur GAP: Raise your voice for good food and good farming! 8
« Positionspapier „Für mehr Fairness im Lebensmittelhandel“. 8
« Digitalisierung der Landwirtschaft ersetzt keine Agrarwende. 8
« Sorge um krisensichere Ernährung schweißt zusammen. 9
« ECVC Positionen und Kritik zu EU “Farm to Fork” Strategie und GAP-Reform.. 9
« Jubiläum: 1 Jahr Ackerbesetzung in Neu-Eichenberg! 10
« Pride 2020 – Bäuerlicher Pride- #LaViaCampesinaLGBTQI 10
« Wettbewerb: Euer Beitrag für den Ernährungswandel 10
« Foto-Aktion „Liefern statt labern!“ zum Start der dt. EU-Ratspräsidentschaft. 10
« Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“. 11
« Aufzeichnung Filmgespräch „Danke für den Regen“. 12
« Blog: Sie werden ihr Leben für Lebensmittel riskieren. 12
« Neu zum Hören: Was ist Agrarökologie?. 12
« Datenschutz, Aus- und Eintragen. 12
Termine und Veranstaltungen
Besetzung der Schlachtfabrik Tönnies
Sa. 04. Juli 2020 – Rheda Wiedenbrück
Seit den frühen Morgenstunden besetzen Aktivist*innen das Dach des Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück sowie dessen Hauptzufahrtsstraße. Sie fordern eine dauerhafte Schließung der Schlachtfabrik und die Abschaffung der Tierindustrie.
https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/toennies-schlachtfabrik-besetzt/
https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/toennies-schlachtfabrik-besetzt-galerie/
Webinar: Ernährung ist systemrelevant! Chancen zur Veränderung des Ernährungssystems nutzen!
Mo. 06. Juli 2020, 19:30 – online
Am nächsten Montag um 19:30 ist die letzte Folge der Janun-Webinar-Reihe, in der wir über Ernährungsräte sprechen und alle Erkenntnisse der letzten Wochen & Monate zusammenführen.
Webinar: „Ernährungssouveränität und die Farm to Fork Strategie: Aufbau eines gerechteren Landwirtschafts-Modells in der EU „
Di. 07. Juli 2020 – online, auf Englisch
Aufstand mit Abstand – Dezentrale Aktionstage für Klimagerechtigkeit
Fr. 07. & Sa. 08. August 2020 – dezentral
www.zuckerimtank.net/language/de/aufstand-mit-abstand
Hessenweiter Aktionstag zum Thema Bodenschutz
Sa. 08. August 2020 – hessenweit
Die Gruppe „Pro bäuerliche Landwirtschaft“ ruft zu einem hessenweiten Aktionstag zum Thema Bodenschutz auf! Verbreitet den Aufruf supergern an ganz viele Menschen/Gruppen in & außerhalb von Hessen: https://sf.lubl.de/f/398a3b2a61fa401f96f8/?dl=1
Viele Menschen sind schon jetzt aktiv und stellen sich den zerstörerischen Logistikgebieten, Autobahnen oder Flughäfen in den Weg. Gemeinsam stoppen wir die Privatisierung & Versiegelung unserer Lebensgrundlage – für bäuerliche Landwirtschaft & Ernährungssouveränität weltweit ! Solidarische Grüße, ACKER BLEIBT www.ackerbleibt.org
KONGRESS : Zukunft für alle
Di. 25. – Sa. 29. August 2020 – Leipzig
Das Konzeptwerk Neue Ökonomie veranstaltet gemeinsam mit vielen Partner*innen einen fünftägigen Kongress in Leipzig für 1.500 Menschen. Veranstaltungsort ist der Sportcampus der Universität Leipzig. Der Kongress soll Menschen ermutigen, für eine gerechte Zukunft zu kämpfen.
Veranstaltet wird der fünftägige Kongress gemeinsam mit einem basisdemokratischen Organisationskreis und einem Trägerkreis, bestehend aus einer Vielzahl von Partnerorganisationen.
Info: https://konzeptwerk-neue-oekonomie.org/zukunft-fuer-alle
Sommerschule 2020: Future of Food – Zukunftsfähige Ernährungssysteme
Sa. 29. August – Sa. 05. September 2020 – Kirchberg a.d. Jagst
Bewerbungen bis zum 14. Juli über das Formular auf www.schloss-kirchberg-jagst.de/sommerschule
SAVE THE DATE: Tagung UN-Kleinbäuer*innen-Rechte global und lokal
Fr. 11. September 2020 (online),
Di. 15. September 2020 (online) und
Mi. 16. September 2020 in Kassel
Tagung zur deutschlandweiten Umsetzung der UN-Erklärung für die Rechte von Bäuerinnen/Bauern und anderen Menschen, die im ländlichen Raum arbeiten (UNDROP). Sie wird von AbL, Inkota und FIAN Deutschland organisiert. Mehr Infos folgen bald unter: www.inkota.de
Regio Challenge 2020
Mo. 14. bis So. 20. September 2020 – überall
Schon 2016, 2018 und 2019 wurde an vielen Orten bundesweit bis in die Schweiz für eine Woche gegessen, was in Fahrradentfernung gewachsen und entstanden ist. 2020 geht es in die nächste Runde! Regio Challenge, die vierte! Sei dabei! Vom 14. bis 20. September 2020 zusammen mit möglichst vielen anderen, an möglichst vielen Orten!
Du kannst als Einzelperson mitmachen, Du kannst eine Regio Challenge Gruppe gründen und diese Woche gemeinsam bestreiten, Du kannst deine Stadt oder dein Dorf in Bewegung bringen und ihr könnt Veranstaltungen organisieren.
Herausforderung: Etwas herausfordernd könnte es schon werden, eine Weile ohne Rohrzucker, Orangensaft, Kaffee, Bananen, Avocados, Ölivenöl, Pfeffer, Curry und andere liebgewonnene Freunde aus der weiten Welt auszukommen. Vielleicht entdecken wir durch den bewussten Verzicht darauf aber ein lokale Mosterei, eine Getreidemühle oder einen Salzstock, von dem wir bisher nichts wussten. Mit Sicherheit entdecken wir neue Rezepte und neue Perspektiven auf das, was um uns herum wächst… oder eben auch nicht wächst. Die Zeit ist reif für Ernährungssouveränität!
Bei Fragen Mail uns gerne: info@regio-challenge.de und schau auf www.regio-challenge.de
Europäische Aktionstage „Good Food Good Farming”
Do. 01 – Sa. 31 Oktober 2020 – europaweit
Den ganzen Oktober hindurch werden an verschiedenen Orten Europas Aktionen um eine bessere Politik für eine sozial-ökologische Transformation unseres Ernährungs-und Argarsystems zu fordern. Im Oktober 2019 beteiligten sich mehr als 300 Organisationen mit 100 Aktionen an den Aktionstagen „Good Food Good Farming“. Also haltet die Augen offen nach Aktionen in Deutschland bzw. startet selber etwas! Auf der goodfoodgoodfarming Homepage könnt ihr Ressourcen, die bei der Vorbereitung, Förderung und Durchführung von Aktivitäten für die Aktionstage helfen, einschließlich Online-Banner und Materialien für den Druck in verschiedenen Formaten und Sprachen, finden. www.goodfoodgoodfarming.eu
Öko-Junglandwirte-Tagung
Fr. 06.- So. 08. November 2020 – Fulda
www.oeko-junglandwirte-tagung.de
Wintertagung Junge AbL und AbL-Bundesversammlung 2020
Do. 26. bis So. 29. November 2020 – Buchenau
Kongress-Festival ‹Soziale Zukunft 2021›
Do. 17. – So. 20. Juni 2021 – Bochum – um ein Jahr verschoben!!! –
Die aktuelle Kernaufgabe unserer Gesellschaft ist die Schaffung sinnstiftender und nachhaltiger Lebensbedingungen. In drastischer Weise zeigen die ökologischen und sozialen Probleme der letzten Jahrzehnte: Wir müssen unser Handeln und Denken verändern. Doch wie geht das? In welcher Gesellschaft wollen wir wirklich leben? Weitere Infos: www.sozialezukunft.de
Berichte, Aufrufe und weitere Infos
YOUR LAND, MY LAND, OUR LAND: Nyéléni ECA veröffentlicht Handbuch zum Thema “Zugang zu Land”
Die Nyéléni
Ernährungssouveränitäts-Bewegung in Europa und Zentralasien (Nyéléni ECA) veröffentlicht
ein praktisches Instrument zur Unterstützung und Stärkung der Landkämpfe für
kleine und mittlere Lebensmittelerzeuger*innen und lokale Gemeinschaften.
Auf die Veröffentlichung des Handbuchs folgt auch
eine Reihe von Webinaren, die sich mit bestimmten Fällen aus dem Handbuch und
anderen wichtigen Landfragen befassen.
Probleme beim Zugang zu Land, die im
internationalen und institutionellen Raum längst anerkannt sind, sind im
gegenwärtigen Kontext noch dringlicher: sowohl aufgrund der COVID-19-Pandemie
als auch mit der Veröffentlichung der Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen
Kommission, die die Bedeutung lokaler Strategien hervorgehoben hat. Regionale
und resiliente Ernährungssysteme können nur erhalten und ausgeweitet werden,
wenn der Zugang zu Land gewährleistet ist. „Euer Land, mein Land, unser
Land: Basisstrategien zur Erhaltung von Ackerland und Zugang zu Land für die
bäuerliche Landwirtschaft und Agrarökologie“ vereint reale Geschichten,
praktische Erfahrungen, rechtliche Instrumente und mehr, um bäuerlichen und
agroökologischen Landwirt*innen, Hirt*innen und mobilen Pastoralist*innen,
kleinen Lebensmittelproduzent*innen, Anwohner*innen, Verbraucher*innen sowie
umweltbewussten Menschen und Organisationen den Zugang zu Land zu erleichtern
und ihre entscheidende Rolle beim Aufbau eines nachhaltigeren und gerechteren
Systems hervorzuheben.
Neuer internationaler Nyéléni Newsletters zum Thema „Landraub und Land-Gerechtigkeit“
Zugang zu Land ist zentral mit Ernährungssouveränität und sozialer
Gerechtigkeit verwoben. Auch der aktuelle Newsletter der internationalen
Nyeleni-Bewegung, widmet sich dem Thema Land. Die Artikel dieser Ausgabe
thematisieren die Herausforderungen des gegenwärtigen Ansturms auf Land durch
globale und lokale Finanzinstitutionen und Unternehmen. Zudem werden aktuelle
Chancen und Strategien zur Förderung des Wandels aufgezeigt.
Der Nyéléni newsletter no. 40 kann hier eingesehen werden:
Abonnieren des Newsletters: https://nyeleni.org
Europaweite Kampagne zur GAP: Raise your voice for good food and good farming!
2020 ist ein Schlüsselmoment für die Zukunft der europäischen Lebensmittel- und Landwirtschaftspolitik. In diesem Jahr werden entscheidende Entscheidungen von der Europäischen Union und den nationalen Regierungen getroffen werden. Da wir in die heiße Phase der Verhandlungen über die GAP-Reform eintreten, ist es an der Zeit, zu verhindern, dass die Politik ein weiteres Jahrzehnt vergeudet!
Das Europäische Parlament stimmt in diesem Jahr über die GAP-Reform ab. Wir
fordern eine radikale Kehrtwende, und das soll von den Entscheidungsträgern
wahrgenommen werden. Macht mit bei unserer Social Media Kampagne für eine
bessere #futureofCAP.
www.goodfoodgoodfarming.eu/cap-campaign
Positionspapier „Für mehr Fairness im Lebensmittelhandel“
Als Teil eines breiten Bündnisses von 49 Organisationen aus dem Umwelt-, Entwicklungs-, Landwirtschafts- und Lebensmittelbereich fordern u.a. Oxfam und auch nyeleni.de mehr Fairness im Lebensmittelhandel.
Lebensmittel sind lebensnotwendig. Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht von fundamentaler Bedeutung. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, wie wichtig eine stabile und krisensichere Versorgung mit vielfältigen und gesunden Lebensmitteln für eine gute Ernährung ist.
Die Bundesregierung legt in Kürze einen Gesetzesentwurf vor, um die EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken umzusetzen. Als Teil eines breiten Bündnisses von 49 Organisationen aus dem Umwelt-, Entwicklungs-, Landwirtschafts- und Lebensmittelbereich fordern wir mehr Fairness im Lebensmittelhandel.
www.oxfam.de/ueber-uns/publikationen/positionspapier-mehr-fairness-lebensmittelhandel
Digitalisierung der Landwirtschaft ersetzt keine Agrarwende
Das AgrarBündnis warnt in einer Pressemitteilung anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Diskussionspapieres vor Big-Data-Konzernen und fordert Gestaltung der Digitalisierung im Sinne einer bäuerlich-ökologischen Landwirtschaft:
- Viele Versprechungen und erheblicher Bedarf um die Digitalisierung zu gestalten
- Defizite bei den rechtlichen Rahmenbedingungen
- Unabhängige Beratung und freier Zugang zu Forschungsergebnissen
Digitalisierung als Chance für eine nachhaltige Landwirtschaft?!
Diskussionspapier, herausgegeben vom AgrarBündnis
Download PM und Diskussionspapier: www.agrarbuendnis.de/Aktuelles.93.0.html
Sorge um krisensichere Ernährung schweißt zusammen
Pressemitteilung von Bundesverband der Regionalbewegung e.V., Marktschwärmer, AbL, Netzwerk SoLawi und Ernährungsräte: Höchste Zeit für eine Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft.
www.regionalbewegung.de/fileadmin/user_upload/pdf/
ECVC Positionen und Kritik zu EU “Farm to Fork” Strategie und GAP-Reform
Zur Farm-to-Fork Strategie
„Der europäische Grüne Deal bietet die Chance, unser Lebensmittelsystem mit ökologischen Belangen in Einklang zu bringen und konstruktiv auf den Wunsch der Europäerinnen und Europäer nach gesunden, gerechten und umweltfreundlich erzeugten Lebensmitteln einzugehen. Ziel der Strategie ist es, das EU-Lebensmittelsystem zu einem globalen Maßstab für Nachhaltigkeit zu machen.“ So lautet es in der „Vom Hof auf den Tisch“ Strategie, welche die europäische Kommission am 20. Mai verabschiedet hat.
Aus Sicht der europäischen Koordination Via Campesina (ECVC) weist das Strategiepapier viele Mängel auf. Unter anderem, so ECVC, würde zwar die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen gefordert, jedoch fehle die Bezugnahme auf die von 2018 verabschiedeten UN Kleinbauernerklärung. Zudem bekämen die Potentiale der digitalen Technologien und der Gentechnik für die Erreichung von mehr Nachhaltigkeit im Ernährungssystem zu viel Gewicht gegenüber tatsächlich agrarökologischen Ansätzen. Schließlich könne das Strategiepapier keinen nennenswerten Beitrag zu einem nachhaltigem Ernährungssystem leisten, solange Handelspolitik, Umwelt- und Sozialpolitik und Agrarpolitik auf europäischer Ebene weiterhin ohne Kohärenz blieben.
Das Strategiepapier der EU-Kommission kann hier eingesehen werden:
Und die Position von ECVC hier: www.eurovia.org/the-new-farm-to-fork-strategy
Für eine grundlegende Reform der GAP
Die vor 2 Jahren von der EU-Kommission verabschiedete Reformvorschlag über die GAP müsste laut ECVC grundlegende verändert werden. Wir fassen einige Punkte die ECVC in diesem Zusammenhang fordert:
- Die GAP sollte den Prinzipien von Ernährungssouveränität entsprechen.
- Alle Verhandlungen über Freihandelsverträge sollten gestoppt werden.
- Der interne europäische Markt sollte besser reguliert werden, um eine Abwanderung der Nahrungsmittelproduktion innerhalb der Länder der EU zu vermeiden, da sie häufig negative ökologischen und sozialen Konsequenzen mit sich bringt.
- Konkurrenz und sozialem-, gesundheitlichen- und Umweltschutzdumping im Agrarsektor sollte beendet werden.
- Die Agrarpolitik sollte den Bedürfnissen von Bürger*innen einen höheren Stellenwert als den transnationalen Unternehmen einräumen.
- Die Rechte von im Lebensmittelsektor arbeitenden Menschen müssen garantiert werden.
Die gesamte Pressemitteilung kann hier gelesen werden: www.eurovia.org/new-cap-needed-for-the-european-green-deal-and-the-farm-to-fork-strategy-to-succeed
Jubiläum: 1 Jahr Ackerbesetzung in Neu-Eichenberg!
Am 04. Mai 2020 jährt sich die Ackerbesetzung im nordhessischen Neu-Eichenberg zum ersten Mal! Vor genau einem Jahr besetzten Aktivist_innen den Acker, um sich dem Bau eines riesigen Logistikgebietes in den Weg zu stellen. Lange schien es, als sei die Privatisierung und Versiegelung des 80 Hektar großen Ackerlandes nicht mehr zu verhindern. Der Investor Dietz AG hatte bereits einen Vorvertrag mit der Bürgermeisterin geschlossen und Gemeindegremien befassten sich eher mit der Farbe der neuen Logistikhallen als mit der Zukunft der Gemeinde. Unsere Erfahrung zeigt: Widerstand lohnt sich! […]
Ihr könnte den Text auf der Homepage weiterlesen: www.ackerbleibt.org
Pride 2020 – Bäuerlicher Pride- #LaViaCampesinaLGBTQI
Der Juni ist weltweit als Pride-Monat anerkannt, und das Wochenende vom 27. und 28. Juni markiert wichtige Termine im Kalender der LGBTQI+-Gemeinschaft. Der 27. Juni 2020 ist der Global Pride, der darauf abzielt, der Anzahl der LGBTQI+ Märsche und Veranstaltungen entgegenzuwirken, die als Folge von COVID-19 abgesagt oder verschoben wurden, indem er der LGBTQI+ Gemeinschaft auf der ganzen Welt die Gelegenheit bietet, zusammenzukommen und Vielfalt und Gleichheit zu feiern. Am 28. Juni jährt sich der Jahrestag der Stonewall-Unruhen in New York im Jahr 1969: Die Polizei führte eine Razzia im Stonewall Inn, einem Schwulenclub in Greenwich Village, durch, was dazu führte, dass Barbesucher*innen, Personal und Anwohner*innen der Nachbarschaft draußen auf der Christopher Street randalierten und schließlich zum Ursprung der Pride-Bewegung, wie wir sie kennen, wurden.
Wettbewerb: Euer Beitrag für den Ernährungswandel
NAHhaft e.V. und das Institut für Welternährung e.V. suchen Euren Beitrag zum Ernährungswandel!
- www.ernaehrungswandel.org/wettbewerb
- www.ernaehrungswandel.org/fileadmin/Website/1_Entdecken/Wettbewerb_2020/Aushang_Wettbewerb_2020.pdf
Foto-Aktion „Liefern statt labern!“ zum Start der dt. EU-Ratspräsidentschaft
Kurz vor Beginn der EU-Ratspräsidentschaft demonstrierten am 30. Juni zahlreiche Menschen mit dem Konterfei von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Das „Wir haben es satt!“-Bündnis, das die Protestaktion initiiert hat, fordert damit eine EU-Agrarreform für Bauernhöfe, Tiere und die Umwelt. www.wir-haben-es-satt.de/presse
Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“
Das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ ist ein bewegungsübergreifendes, überregionales Bündnis, das sich im Rahmen einer Aktionskonferenz im Juli 2019 gegründet hat. Gemeinsam fordern sie die Abschaffung der Tierindustrie und sind der Überzeugung, dass man selbst aktiv werden muss, um einen gesellschaftlichen Veränderungsprozess voranzutreiben, da die Konzerne und die Regierungen nicht die aus ihrer Sicht erforderlichen Maßnahmen ergreifen werden. Es braucht eine Agrarwende hin zu einer solidarischen und ökologischen Produktions- und Organisationsweise, die nicht auf Kosten anderer erfolgt und nicht am Gewinn orientiert ist.
Mehrere digitale Projekte wurden vorangebracht, die Vernetzung mit Akteur*innen verschiedener Bewegungen weiter ausgebaut und Aktionen auf der Straße und vor den Toren von Schlachthäusern durchgeführt! https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org
Crowdfunding-Kampagne für einen Dokumentarfilm zur Solidarischen Landwirtschaft
Ein Dokumentarfilmprojekt zum Thema „Nachhaltige Ernährung“ versucht mit einer Crowdfunding-Kampagne das Geld für die weitere Finanzierung des Filmprojekts zusammenzubekommen. Der Film soll anhand der solidarischen Landwirtschaft erkunden, wie die Gesellschaft wieder zu gesünderem, umwelt- und sozialverträglicherem Essen finden kann. Nur der finanzielle Anschub für das Projekt fehlt noch. Über jede Form der Hilfe würden sie sich freuen.
www.startnext.com/de/ernte-teilen
Bildungs- und Begegnungshaus für Solidarische Landwirtschaft & mehr in Sehlis entsteht und sucht Mitmacher*innen und Unterstützer*innen
In Sehlis bei Leipzig werkeln wir – die Horizonte-AG mit etwa 10 engagierten Menschen – seit Herbst am Südhaus – einem neuen Bildungs- und Begegnungsort. Eine Seite des Vierseithofs, auf dem auch die Solidarische Gemüsekooperative „Rote Beete“ wirkt, wollen wir zu einem ganz besonderen Ort umbauen: Utopie, Wandel und Verwirklichung sind die Themen, die uns bewegen: Das »Gute Leben« in einer Postwachstumsgesellschaft, Solidarische Landwirtschaft und Solidarökonomie, die Entwicklung von ökologisch nachhaltigen Lebens- und Arbeitsweisen u.v.a.m. An diesem Ort soll Platz für Vieles sein: Gruppen, Seminare, Initiativen, Nachbar*innen, Freund*innen, Vorbeireisende und andere.
Doch dafür benötigen wir Unterstützung: eure Hände bei unseren Mitmachbaustellen, eure Ideen und Ratschläge für das Werden des Ortes und auch Direktkredite: Bis Ende Juli läuft unsere Direktkreditkampagne #GeldAlleinMachtNichtGlücklich, mit der wir insgesamt 40,000 € an Direktkrediten einwerben wollen. Wenn ihr mehr wissen wollt, meldet euch gern bei uns (per e-mail bei wfnlua@posteo.de) oder schaut hier: www.schmiede4.net/?q=bildungbegegnungsehlis
Inzwischen ist auch ein kleiner Film zu unserem Projekt fertig, den ihr hier anschauen könnt: www.schmiede4.net/?q=suedhausfilm
Aufzeichnung Filmgespräch „Danke für den Regen“
Gesprächsabend zu dem Film „Danke für den Regen“ mit Ulrike Minkner von Uniterre (Via Campesina in der Schweiz) und Daniel Bacher von der Drei Königs Aktion, der selbst lange in Kenia war und mit vielen Projektpartnern in Ostafrika zusammenarbeitet. Das Gespräch ist auch ganz spannend, wenn man den Film nicht gesehen hat: https://youtu.be/KwRVLof1obQ
Weitere aufgezeichnete Filmgespräche der vergangenen Reihe Hunger.Macht.Profite unter:
www.hungermachtprofite.at/p/goesonline.html
Blog: Sie werden ihr Leben für Lebensmittel riskieren
Die Corona-Pandemie bedroht besonders Menschen, die bereits jetzt am Existenzminimum leben: Rund eine halbe Milliarde Menschen könnten in Armut stürzen. Die Zahl der akut Hungernden könnte sich bis Ende des Jahres verdoppeln. Und die Zahl der Menschen, die von Ernährungsunsicherheit und Unterernährung bedroht sind, könnte in Westafrika allein zwischen Juni und August von 17 Millionen auf 50 Millionen Menschen steigen. Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale erklärt, was getan werden muss, um die betroffenen Menschen zu schützen. www.oxfam.de/blog/leben-lebensmittel-riskieren
Neu zum Hören: Was ist Agrarökologie?
Unsere Audiotexte „Was ist Agrarökologie“ und „Die 10 Prinzipien der Agrarökologie“ können jetzt angehört werden. www.agrarkoordination.de
Datenschutz, Aus- und Eintragen
Ihr erhaltet diese Mail, weil ihr
euch in den Nyeleni.de Infopost Emailverteiler eingetragen habt. Dazu sind eure
Emailadressen gespeichert. Falls ihr euch austragen möchtet, könnt ihr das
selbst tun unter https://listen.jpberlin.de/mailman/listinfo/nyeleni_de oder per Mail an info@nyeleni.de
schreiben. Über beide Wege könnt ihr euch auch eintragen, falls ihr die
Infopost indirekt über Freunde erhalten habt oder den Newsletter auf der Homepage
entdeckt habt.
[1] Kritik an der „Farm to Fork“ Strategie aus Sicht der Europäischen Koordination Via Campesina (ECVC) lesen.
[2]
Stellungnahmen zur GAP von der Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft (AbL), von der ÖBV via campesina
Austria und von Greenpeace