Nach drei Tagen Fahrt voller Abenteuer, Spaß und tollen Begegnungen kommen wir Dienstag Abend endlich in Cluj-Napoca, mitten in Transsilvanien an. Unsere Route hat uns von Berlin nach Prag, über Wien nach Nikitsch an der österreich-ungarischen Grenze und schließlich von dort durch die rumänischen Berge bis nach Cluj geführt. Parallel dazu ist ein Teil von uns aus Freiburg aufgebrochen und ein anderer Teil mit dem Zug nach Cluj gereist.

Begeistert wird unsere Karawane bestehend aus mehreren mit Bannern und Fahnen geschmückten Autos der Deutschen und der Schweizer Delegation bei der Einfahrt ins Expo-Gelände, wo das Nyéléni Europe Forum stattfindet empfangen.

Zu später Stunde, treffen wir erstmals als (fast) komplette Delegation im Hotel zusammen. Ein kleines Mitbringsel-Buffet rettete die ausgehungerten Autofahrer*innen und nach einer kleinen Kennenlernrunde bleiben uns noch ca. 6 Stunden Schlaf bis zum Forum-Start. Doch vorher noch kurz eine Erläuterung – wer sind „wir“ eigentlich?

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Die deutsche Delegation für das Nyéléni Europe Forum besteht aus 36 hochmotivierten Aktivist*innen.
Zwei Drittel von uns sind Frauen, zwei Drittel sind unter 35 und ein Drittel sind Produzent*innen. Hier ganz persönlich: Sarah, Emilia, Anne, Katrina, Rhea, Paula, Iris, Sarah, Connie, Sara, Max, Ronja, Sebastian, Irene, Alessa, Louise, Leonie, Henrik, Rebecca, Anna, Samuel, Daniel, Ulrike, Veikko, Elisabeth, Christin, Rozsika, Katharina, Helena, Caro, Peter, Wolfgang, Romy, Toni und Lisa.

Der erste Tag des Forums beginnt erstmal mit einem tollen Frühstück aus mitgebrachten Spezialitäten der jeweiligen Länder – wir ließen uns also verschiedene Sorten Honig, Marmeladen, Käse- und Wurstspezialitäten schmecken…

Das Eröffnungspodium inspiriert die Delegierten mit Schlaglichtern der Nyéléni-Bewegung. Bewegende Worte von Adam Payne von der Landworkers Alliance UK: „Man bekämpft nicht Feuer mit Feuer, sondern Feuer mit Wasser. Wir bekämpfen Rassismus mit Solidarität, wir bekämpfen die Krise der Demokratie mit mehr Partizipation, wir bekämpfen das agrarindustrielle Modell mit agrarökologischen Alternativen.“

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Großen Respekt haben wir für die ehrenamtlichen Übersetzer*innen, die das Plenum simultan in neun Sprachen übersetzen, sodass fast alle Teilnehmenden in ihrer Muttersprache mithören können. Ernährungssouveränität ist eben auch Inklusion und Partizipation! Mit den Worten Thierry Kesteloot, Oxfam Belgien: „Unsere Kraft ist unsere Vielfalt.“

Apropos Vielfalt: Die zeigte sich nicht nur im sprachlichen, sondern auch in der Diversität des Aktivismus, den wir beim Markt der Delegation bestaunen konnten. Jedes Land präsentiert hier seine lokale Nyéléni-Bewegung in bunter, lauter und leckerer Form.

Mit vollgeschlagenen Bäuchen geht es nun an die Arbeit. Das Forum teilt sich in die vier Achsen der Ernährungssouveränität auf: Produktion und Konsum, Verteilung, Arbeit und Soziales, sowie Zugang zu natürlichen Ressourcen. Die einzelnen Arbeitsgruppen haben das Ziel innerhalb der nächsten Tage auf Basis der Nyéléni-Deklaration vom Forum 2011, konkrete Aktionspläne und Handlungsvorschläge zu entwickeln. Es bleibt also spannend!

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